Gotha. Volker Gießmann ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Wie er Gotha während seines Lebens bereicherte.

Handel und Handwerk, Kultur und Tradition sind untrennbar mit dem Namen Volker Gießmann verbunden. Mehr als 70 Jahre lang führte der gelernte Kürschnermeister sein Markengeschäft in der Jüdenstraße. Jetzt ist das Ehrenmitglied des Gothaer Gewerbevereins im Alter von 80 Jahren verstorben.

Volker Gießmann zählte zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins Gewerbetreibender „Von Gotha für Gotha“ und war viele Jahre lang dessen Vorsitzender. Unter seiner Leitung wurde 1992 der Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen. Mit Engagement und Hingabe setzte er sich dafür ein, dass das Löfflerhaus wieder aufgebaut wurde. Das war 1994. Auch wenn sich der junge Förderverein eine große finanzielle Last aufbürdete und das Konzept eines Handwerkerhofes nie wirklich umgesetzt wurde, ließ sich Volker Gießmann nicht von seinen Zielen beirren. Schließlich kannte er als Gewerbetreibender auch die Sorgen, die damit verbunden waren.

Gießmann legte immer wieder bei den Einzelhändlern den Finger auf die Wunde, wenn es darum ging, einheitliche Öffnungszeiten oder ein vernetztes Marketing anzubieten. Als Kürschnermeister war Volker Gießmann seit der Wende als Obermeister der Kürschnerinnung im Freistaat tätig. Er selbst bildete mehr als 30 Lehrlinge aus.

Stets war Gießmann überzeugt davon, dass der inhabergeführte Einzelhandel in Gotha Chancen für die Zukunft hat. Liebe zum Geschäft, eine Marktlücke entdecken und immer das Ohr an der Masse haben, das sollte jeder Geschäftstüchtige mitbringen. Dies gab er den jungen Einzelhändlern mit auf den Weg.

2018 ernannte der jetzige Gewerbeverein Gotha ihn zum Ehrenmitglied, eine Anerkennung, die auf sein langjähriges Wirken und seinen Einfluss auf das Gemeinwesen widerspiegelte.

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